Einrad fahren lernen - SCHRITT 1
ZIEL
Ziel: Auf dem Einrad sitzen bleiben, an der Wand angelehnt und lernen, die Angst zu überwinden, die uns dazu bringt, "die Füße herunter zu nehmen" (wie auf einem Fahrrad), wenn wir das Gefühl haben, zu fallen.
Die Wand wird als hintere Stütze verwendet. Das Einrad wird mit dem Rad an die Wand in einer orthogonalen Position (90 °) gelehnt.
Die Kurbeln sind parallel zum Boden positioniert. Wenn du das Einrad von der Wand wegbewegst und in die Ausgangsposition zurückkehrst, ohne das Rad vom Boden abzuheben, kehren die Kurbeln in die Ausgangsposition zurück.
Entferne das Einrad von der Wand, gerade so weit, dass du dich zwischen Wand und Einrad positionieren kannst. Achte darauf, mit den Schultern an der Wand zu bleiben, setze dich auf den Sattel und wenn bisher alles richtig gemacht wurde, solltest du ein Pedal nach oben und eines nach unten haben.
Ich empfehle, das Pedal vom dominanten Fuß hinten zu lassen, aber es ist nicht unbedingt erforderlich.
Wenn du jetzt das Pedal zu dir ziehst, sollte das Einrad wie eine „Hebebühne“ wirken und dich nach oben heben. Stelle den anderen Fuß nicht sofort auf das Pedal und lehne dich nicht nach vorne ... Mit dem Rad zwischen der Wand und dir, und der Fuß, der das Rad nach hinten schiebt, du sitzt eigentlich auf einem einbeinigen Hocker ... nichts Schwierigeres.
Das Gleichgewicht halten:
als Beispiel nehme ich immer den Unterschied zwischen dem Balancieren eines Bleistifts oder eines Seils auf der Handfläche. Es ist unvorstellbar, dass das Seil in einer geraden Position bleibt und der Einradfahrer auch, wenn seine Haltung nicht gerade ist, sondern "weich" wie ein Faden. Also wenn du lernen willst, steh gerade wie ein Bleistift und trainiere deine Gleichgewichtsmuskulatur, d.h. Bauchmuskeln und sogar dein Gesäß.
Jetzt sitzt du mit dem Rücken an der Wand gelehnt, besser gesagt, hauteng an der Wand, und das Bein drückt das Rad rückwärts, was deine Lebensversicherung ist :).
Als Erstes musst du jetzt die richtige Haltung einnehmen. Drücke dein Becken nach vorne, indem du den Sattel ein wenig von der Wand entfernst. Deine Armen bleiben immer an der Wand aber sind jetzt 45° geöffnet und die Handfläche zur Wand gerichtet.
Man drängt die Hände und, auf Achse bleibend, entfernt man auch die Schultern von der Wand... Es ist verboten, die Hände von der Wand weg zu nehmen! (in der ersten Phase bleiben die Hände immer an der Wand).
Jetzt musst du dich noch mit dem Rad 1 cm vorwärts bewegen. Du bist nur mit den Fingerspitzen an der Wand gelehnt. In dieser Position solltest du versuchen, deinen Oberkörper in einer geraden Haltung zu halten und die Spannung in den Beinen allmählich zu reduzieren.
Gerade am Anfang wenn man mit halb gebeugten aber angezogenen Beinen sitzen bleibt, ist es sicher anstrengend. Aus diesem Grund wird in dieser Phase auch die "Abfahrt" vom Einrad geübt. Das ermöglicht uns, uns mit einem ersten neuen "Automatismus" vertraut zu machen.
Wenn man vom Einrad absteigen möchte, muss man seine Schultern langsam nach vorne drücken, indem man auf seine Hände mit Kraft drängt.
Man sollte seinen Oberkörper NICHT nach vorne beugen, sondern einfach nach vorne lehnen. Dies wird dann auch zum Losfahren verwendet, aber in Phase 1 müssen die Füße stehen bleiben.
Der Einradschüler muss den Instinkt überwinden, die Füße aus den Pedalen wegzunehmen. Kurz gesagt, man lehnt sich nach vorne und lässt unseren Selbsterhaltungstrieb wirken, erst nachdem du ihn so lang wie möglich zurückgehalten hast (es ist jedoch verboten, aufs Gesicht zu fallen :).
Hiermit beginnen wir uns daran zu gewöhnen, unser Gewicht nach vorne zu verlagern, bevor wir aus dem Einrad aussteigen oder fallen.
Die daraus resultierende Abfahrt ist nicht elegant und man muss das Einrad auf den Boden fallen lassen, und versuchen, nicht darüber zu stolpern.
Aber wenn man zu früh versucht, die Füße abzunehmen, merkt man sofort, dass das Einrad nach vorne wegspringt und man kann leicht nach hinten fallen ... wenn der Anfänger auch nur einen Fuß wie beim Fahrradfahren herunternimmt ... ist der Sturz garantiert.
Kurz gesagt, wenn man zuerst lernen, sich nach vorne zu lehnen und abzusteigen bzw. nach vorne zu fallen, ist das Risiko gefährlicher Stürze praktisch bei 0.
Um diesen Automatismus zu erwerben, muss die Übung mehrmals wiederholt werden. Normalerweise bitte ich darum, einige 10er Serien auszuführen und möchte, dass die Anfänger diese Übung auf sanfte und natürliche Weise ausführen, bevor ich mit den ersten Pedalunterstützungsübungen fortfahre.