Einrad fahren lernen  -  SCHRITT 3 

ZIEL

die ersten 10 Meter alleine fahren. Wenn die zweite Phase korrekt abgeschlossen ist, kann dein Körper jetzt Einrad fahren. Du musst es nur deinem Gehirn sagen und daran glauben. 

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Für Schritt 3 kehrt man wie im Schritt 1 mit dem Rücken zur Wand zurück. Ohne Helfer lehnst du dich leicht nach vorne und, ohne vom Einrad zu steigen, musst du einfach losfahren.

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Natürlich ist die Spannung groß und die Angst hilft nicht weiter. Wir werden das Gefühl haben, wieder am Anfang vom Schritt 2 zu sein, als der Fuß nach unten ging und dort das Rad blockierte. Jetzt ist es die Zeit, daran zu glauben und wieder an den Fuß zu denken, der runter geht und der wieder hoch muss… in kurzer Zeit sollten die ersten Fahrten erfolgreich sein.

Jetzt müssen wir an die aufrechte Haltung und das Gewicht auf dem Sattel arbeiten, aber es ist wichtig, unseren "Lenker" zu benutzen. Ja, das Einrad fährt dahin, wohin man schaut und die Augen sind unser "erster Lenker".

Am Anfang würden wir gerne gerade fahren. Wir müssen nach vorne schauen, und fixieren einen definierten Punkt auf dem Boden 10 bis 20 Metern von uns entfernt. Am besten zeichnen wir es auf den Boden, oder wählen wir ein kleines Objekt als Ziel und Zielpunkt.

Merk dir, wo du hingekommen bist und mache vielleicht ein Zeichen auf dem Boden, schaue dann nach vorne und versuche, diesen Rekord zu verbessern.

In dieser Phase das Schwersten ist, daran zu glauben. Als wir auf das Einrad sind, fühlen wir uns als würden wir schweben. Es ist ein komplett neues Gefühl. Nach einer Weile ist es als könnten wir das Rad nicht mehr kontrollieren, und die Angst ist so groß, dass wir vom Einrad absteigen.

In diesem Moment bist du schon fähig Einrad fahren, aber du bist noch nicht davon bewusst.

Es gibt viele Methoden, um erfolgreich zu sein, aber, wenn wir die Wahrheit sagen sollten, kann nur Übung diese Fähigkeit vermitteln und beherrschen.

Um sich an das Gefühl vom "Fliegen" zu gewöhnen, ist es gut, einen ziemlich stabilen Einradfahrer zu finden, mit dem wir Händchen halten und mit der richtigen Geschwindigkeit Kurven oder Fahrgänge durch die Turnhalle zusammen machten.

Der Einradfahrer/Helfer muss nicht besonders kräftig sein, weil man sich nicht auf ihm stützen muss. Er muss nur stabil sein, weil er Sicherheit vermitteln soll.

Hier in unserem Gym sind die meisten Helfer zwischen 7 und 9 Jahre alt :). Sie sind nicht sehr kräftig aber äußerst stabil.

Das Händchen-halten kann bei der Abfahrt ein wenig schwierig sein. Wenn der Anfänger selbstständig etwas in die Pedale treten kann, aber dann unaufhaltsam stürzt, ist vielleicht besser, dass der Helfer etwas dahinter abfährt und sich gleich danach sich dem Anfänger nährt und ihn in die Hand nimmt und führt.

Ein sehr wichtiger Aspekt ist die Geschwindigkeit. Es gibt Anfänger, die ein wenig ängstlich sind und zu langsam in die Pedale treten. Langsam fahren ist sehr schwierig. Sobald wir ihre Hand nehmen, können wir sie bitten, ein wenig schneller zu fahren. Da der Helfer auch Einrad fährt, wird es sehr einfach sein, die richtige Geschwindigkeit zu finden.

Dann gibt es die kühnen und furchtlosen Anfänger, die so schnell wie möglich fahren, bis sie die Geschwindigkeit nicht mehr halten können und dann ruinös nach vorne fallen.

Ich hatte zwei Anfänger, die große Schwierigkeiten hatten, Einrad fahren zu lernen. Sie waren sehr gut in Rugby und Judo.

Stürzen war für sie normal, es machte ihnen sicherlich keine Angst, im Gegenteil, sie sprangen fast auf den Boden, aber mit diesem aus einer anderen Disziplin geerbten Ansatz, konnten sie sich das Konzept der "Einrad-Kontrolle" nicht aneignen.

Wir mussten mit beiden stark arbeiten, indem wir ihr Treten verlangsamten und versuchten, ihre Geschwindigkeit zu kontrollieren.

Wenn man in die Pedale tritt, kommt man früher oder später dem Zielpunkt (was unser Ziel ist) näher. Für Anfänger ist es viel schwieriger, das Gleichgewicht zu halten, wenn wir einen Punkt zu tief am Boden setzen. Wir müssen lernen, unseren Blick progressiv nach vorne zu bewegen, deshalb müssen wir, sobald wir die Hälfte der Entfernung, die uns von unserem Zielpunkt trennt, gefahren haben, sofort einen anderen weiter entfernten Ziel festsetzen und unsere Aufmerksamkeit auf den neuen Zielpunkt richten.

Zum Kurven lernen sind unsere Augen unser Hauptwerkzeug.  Wenn du nach rechts kurven möchtest, musst du deine Augen im Voraus (weit vorher deinem Punkt wo du kurven möchtest) bewegen, und du musst in der Richtung schauen, wohin du fahren willst. Das Einrad wird langsam in diese Richtung fahren. Es hilft, wenn du deine Schultern leicht zur Kurve drehst.

Wenn du eine 180° Kurve machen möchtest (z.B. die volle Breite der Turnhalle benutzen), denke daran, dass du zuerst auf 90° blicken sollst. Dann, als du dich drehst musst du auch deine Augen drehen. Je früher du den Austrittspunkt der Kurve siehst, desto besser.

Am Anfang in den Kurven macht man häufig das Fehler, das Gewicht versehentlich etwas zu weit nach hinten zu bringen. Denke daran, das Gewicht etwas mehr nach vorne zu halten, als wenn du gerade fährst.